ER – Der lange Weg zur Weltreise

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Alles in Kisten, Kisten wegbringen, Wohnung untervermieten. Wer hat nochmal gesagt, Reisen sei nur schön?

Eine Weltreise ist der Traum, doch der Weg dahin einfach nur furchtbar.
Nach dem Entschluss „Wir machen das jetzt“ folgen unzählige Fragen. Und die Antworten gab’s nicht in Klammern dazu.
Eine kurze Auswahl:

Brauchen wir ein Round-The-World-Ticket? (Nein, wir fahren ja bis Peking über Land mit dem Zug)

Wie bucht man einen russischen Zug? (Über die russische Website, die seit kurzem sogar auf Quasi-Englisch verfügbar ist)

Was machen wir mit der Wohnung? (Untervermieten)

Ist die Untermiete im Mietvertrag generell erlaubt? (Nein)

Erlaubt es die Vermieterin trotzdem? (Ja, mit dem geeigneten Kandidaten)

Wogegen müssen wir uns impfen lassen? (Gelbfieber, Hepatitis A und B, Tollwut, FSME, japanische Encephalitis und jede Menge anderen Abkürzungen für tropische Killer-Erreger, die den sicheren qualvollen Tod bedeuten. Außerdem brauchen wir Malaria-Medizin…)

Wird das von der Kasse bezahlt? (Nein, wir bleiben beide auf über 500 Euro sitzen)

Wo kommen eigentlich die Briefe in dem Jahr an? (Bei den Eltern)

Wie kommunizieren wir? (Per E-Mail, außer in China, da ist es schwer mit Googlemail)

Wie programmiert man einen Blog? (Mit WordPress und ganz schön viel Trial-and-Error und einem sicheren Hang zu mehr Error)

Kann man sich einfach so von der gesetzlichen Krankenversicherung abmelden? (Ja, wenn man beweisen kann, dass man anderweitig krankenversichert ist)

Wird die Auslandskrankenversicherung vom russischen Konsulat als ausreichend anerkannt, um ein Visum zu bekommen? (Da gibt es eine Liste – unsere: Ja)

Gilt sie auch in den USA? (Nein)

Ist das nicht doof, wenn man doch günstige Flüge aus Asien nach Los Angeles bekommt? (Ja)

Brauchen wir wirklich sooo viele Sachen? (wahrscheinlich nicht, doch nicht nur ER hat gepackt, sondern auch SIE)…

Wie gesagt, eine kurze Auswahl.

Und doch: Heute, an Tag 1 unserer Weltreise, unseres Lebenstraums, sind diese Fragen geklärt, der Stress verblasst, die schlaflosen Nächte auskuriert. ER und SIE sind am Dienstag um 10.45 Uhr aus Hamburg nach Riga geflogen, haben bei strahlender Sonne die Belle-Epoque-Bauten bewundert, haben in einer Kantine mit Blick auf einen wunderschönen Park einen Teller Schweineribchen gegessen.
Und von Moskau geträumt, dem großen unbekannten Ungeheuer, das uns am Mittwoch erwartet.

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