SIE- Über Abschied und Ankommen auf Weltreise: bye bye Nepal, hello Myanmar!

Beim Abschied vor der Weltreise. Die Polaroid Bilder reisen mit

Beim Abschied vor der Weltreise. Die Polaroid Bilder reisen mit

„Namaste“ sitzt gerade, der abtrakte Stadtplan von Kathmandu hat sich mit Erinnerungen gefüllt und endlich hat mein Hirn verinnerlicht, dass 100 Rupien rund 80 Cent sind, da ist Abflug angesagt.

Weiter, Neustart, zurück auf Null.

Es ist immer das gleiche Gefühl.

In Nauschki habe ich gedacht, jetzt hab ich einen Eindruck von der russischen Gastfreundschaft, mal sehen, wie die Mongolen sind. In Ulaanbaatar war ich voll bis oben hin mit vergorener Stutenmilch und „einfach eingeladen von Fremden“-Momenten, ich war abfahrbereit und vorfreudig, in China unsere Couchsurfing-Freundin Ya wiederzusehen. In Chengdu hatte ich genug von der chinesischen Ruppigkeit, hoffte auf Nepal und wurde nicht enttäuscht.

Immer schwingt die Frage mit: Kann das neue Land mithalten?

Kann mir Nepal so eine Geschmacksexplosion in den Mund zaubern wie die hauchdünnen Maultaschen in China mit dem Sichuan-Pfeffer, der die Zunge kribbeln lässt, um sie dann zu betäuben? Unvergessen Yas Frage: „Hot Pot ist so lecker, ihr werdet chinesisches Essen lieben, na, läuft euch schon das Mundwasser zusammen?“

Packen, packen, packen - auch das gehört zum Abschied und Ankommen auf Weltreise. SIE sortiert in Kathmandu

Packen, packen, packen – auch das gehört zum Abschied und Ankommen auf Weltreise. SIE sortiert in Kathmandu

Wie wird also das Essen in Nepal, dachte ich beim Abflug aus China. Lecker, war meine Antwort, als ich mich durch Momos und Thalis gefuttert hatte.

Wie wird wohl Myanmar schmecken, riechen, wie werden die Myanmesen sein?

Bei allen Abschieden ist auch Melancholie im Gepäck. In jedem Land haben wir unfassbar herzliche Menschen kennengelernt und wieder verabschiedet. Haben viel über uns gelernt – in Nepal:“Ich mag wandern!“, in China: „In eine Diktatur zu machen, ist richtig, weil die eigene Erfahrung hilft, das Bild der West-Medien einzuschätzen“, in der Mongolei: „Im Nichts sein Zuhause auf Zeit aufbauen, nichts von dem haben, was Zuhause selbstverständlich ist, das ist Urlaub für die Seele“, in Russland: „Putin ist nicht Russland und: Mit Fremden kann man manchmal die ehrlichsten Gespräche führen.“

Schwund ist immer. Zu jedem Abschied heißt es auch Sachen wegschmeißen. Hier ER mit einer Socke ohne Gegenstück

Schwund ist immer. Zu jedem Abschied heißt es auch Sachen wegschmeißen. Hier ER mit einer Socke ohne Gegenstück

Bei jedem der kleinen Abschiede denke ich an den vor dreieinhalb Monaten in Hamburg am Flughafen.

Oft überkommt mich dann eine große Traurigkeit und ein erfüllendes Glücksgefühl gleichzeitig.

Genauso geht es mir jedes Mal, wenn wir durch den Arrival-Bereich im Flughafen kommen. Diese winkenden Menschen hinter dem Glas. Wenn das erst wieder Menschen sind, die auf mich warten. Mich zurück erwarten. Ich gucke mir die Polaroid-Fotos an, die meine Freundin Lisa vom Abschied gemacht hat, und bin glücklich, diese Lieben Zuhause zu wissen. Hamburg ist meine Heimat, aber es sind Familie und Freunde, die mich diesen Punkt auf der Weltkarte so vermissen lassen.

Ich bin noch nicht satt, ich bin hungrig. Ich bin neugierig, entdeckungslustig, freue mich auf den nächsten Neubeginn. Weil ich weiß, wo ich hingehöre. Weil ich nicht fliehe, sondern weil ich reise. Weil mein Sack mit Erinnerungen noch lange nicht voll ist.

 

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