ER – So war es in der Vulkan-Asche von Guatemala

Fast wie ein verschneiter WInter in Deutschland: Die Autos sind bedeckt - mit Asche

Fast wie ein verschneiter Winter in Deutschland: Die Autos sind bedeckt – mit Asche

Es sind 23 Grad, als es anfängt zu schneien in Guatemala. Der Schnee ist schwarz. Es ist Asche – soeben ist der Vulkan Fuego ausgebrochen!

Am Samstag haben wir frei. Keine Wolken, T-Shirt-Wetter. Plötzlich verdunkelt sich der Himmel. Kleine Partikel fallen herunter, sie schimmern grau.

Es ist Vulkan-Staub!

Nur mit Mundschutz raus

Nur mit Mundschutz raus

Auf den Straßen sind die Scheiben der Autos innerhalb von wenigen Minuten bedeckt. Wir schützen uns mit Tüchern, manche tragen Atemmasken. Vor der Merced-Kirche im Norden der 35.000-Einwohner-Stadt Antigua kann man normalerweise den Volcan de Fuego sehen.

In den zwei Wochen, die wir dort verbringen, hallt immer wieder ein Knall durch die Straßen, kleine Eruptionen – der Feuer-Vulkan gilt als einer der aktivsten der Welt. Für die Einwohner ist er nicht mehr als eine Randnotiz, die rote Lava, die nachts die Abhänge herunterströmt, nehmen sie nicht mehr wahr.

Und plötzlich ist der Himmel schwarz...

Und plötzlich ist der Himmel schwarz…

Doch heute ist es die größte Eruption seit 1999! Die Farmen in den umliegenden Gebieten werden evakuiert, es herrscht Alarm-Stufe Orange. Wegen der Asche wird der Flughafen der Hauptstadt, rund 50 Kilometer vom Feuer-Vulkan entfernt, stillgelegt. Sind wir in Gefahr?

„Das ist das erste Mal, dass hier so viel Asche herunterkommt“, sagt uns eine Einheimische. „Das habe ich mein ganzes Leben nie erlebt, und ich bin hier geboren.“

Die Apotheken verkaufen Einweg-Atemmasken, Motorradfahrer und Fußgänger binden sich Schals über Mund und Nase. Die Autofahrer müssen ihre Scheibenwischer benutzen, um etwas zu sehen. Aber der Vulkan ist zu weit, als dass er uns gefährlich werden könnte.

Ganz am Anfang: eine dünne Ascheschicht überall

Ganz am Anfang: eine dünne Ascheschicht überall

Der Staub brennt in den Augen, als wir vor der Merced-Kirche stehen: Doch der Vulkan ist nicht zu sehen, wir sind mitten in der Asche-Wolke. Jeder Schritt hinterlässt einen Abdruck auf dem Bürgersteig, die Kleidung wird mit jeder Minute schwärzer und schwärzer.

Für die Guatemalteken ist es nun mal so, neben einem Vulkan zu leben. Sie waschen die Straße vor ihren Läden, schütteln die Kleidung aus, manche schreiben Nachrichten auf die Windschutzscheiben der zugestaubten Autos. Es ist fast wie im Winter in Deutschland.

Aber abends unter der Dusche ist das Wasser schwarz.

 

 

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