ER – Über 1000 Erdbeben-Tote in Nepal

In Gedenken an alle Opfer des schweren Erdbebens in Nepal

In Gedenken an alle Opfer des schweren Erdbebens in Nepal

Über 1000 Tote hat ein Erdbeden in Nepal gefordert. Es ist eine Zahl, die man sich kaum vorstellen kann. 1000 Schicksale, Familien. 1000 freundliche, hilfsbereite Menschen.

Viele hatten es nicht einfach in diesem von Armut gebeutelten Land.

Es ist kurz vor Mittag, als die Erde bebt

Meine Erinnerungen an die Hauptstadt Kathmandu sind sechs Monate alt, wir waren vier Wochen in dem Bergland.

Wenn ich die Augen schließe, sehe ich Hunderte Menschen, die durch die Straßen schnellen, ein Lächeln auf den Lippen. Der Staub und die Abgase hängen in der Luft. Sie gehen nah an den Häuserwänden, sie suchen Schutz vor der Sonne. 

Am historischen Durbar Square stehen Fahrer neben ihren Rikschas und warten auf Kundschaft. Schüler sitzen auf den Stufen der Jahrhundertealten Tempel und schauen über die Dächer der Hauptstadt Richtung Norden. Unten hupen Taxen und Motorräder im Stau, die Menschen wollen schnell weiter.

Dann bebt die Erde

Die Häuser, die gerade noch Schutz vor der Sonne liefern, kippen um, verschütten Männer, Frauen, Kinder. 7,8 auf der Richterskala, heißt es später, es ist eine Zahl, die mir nichts sagt.

Was mit mir spricht, sind die Bilder, die in den folgenden Stunden über die Nachrichtenseiten und Twitter kommen. 

Da sind Häuser, drei, vier Geschosse hoch, die einfach umgekippt sind. Da sind Straßen, auf denen gerade die Menschen nach Hause oder ins Geschäft wollten, aufgerissen. Die Tempel, Jahrhunderte Jahre alt, in Trümmern.

Und überall die staubverschmierten Opfer, Kinder, die umherrennen und Erwachsene, die mit ihren Händen in den Trümmern suchen.

Wer ist in Sicherheit? Plötzlich ploppt diese Gruppe bei Facebook auf

Wer ist in Sicherheit? Plötzlich ploppt diese Gruppe bei Facebook auf

Wir schreiben den Menschen, die wir kennengelernt haben, über Facebook.

Das Netzwerk erstellt sofort eine Gruppe mit den Freunden aus Nepal, die sich als „in Sicherheit“ markieren können. Es geht ihnen gut.

Doch auf eine Nachricht von Ram, dem hilfsbereiten Jungen, mit dem wir in Pokhara meinen Geburtstag gefeiert haben, warten wir noch. Tara, eine Mutter aus Pokhara, die uns damals zum Bruder- und Schwestertag eingeladen hatte, sagt, ihre Tochter sei in der Hauptstadt. Sie sei gesund, aber sie habe Angst.

Angst vor den ständigen Nachbeben. Angst, dass die Pfeiler beim nächsten Krachen nicht halten.

Wir trauern mit Nepal.

 

 

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