Drei Wochen sind IHRE Eltern zu Besuch bei IHM und IHR. Hannelore, 61, schreibt hier, wie sie ihre Angst vorm Schnorcheln verlor.
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Der Strand von Punta Uva in Costa Rica ist wunderschön. Aus geplanten zwei Tagen werden sechs. Wir bleiben an diesem traumhaften, naturbelassenen Sandstrand mit riesigen Kokospalmen und klarem, türkisfarbenden Wasser an der Karibikküste.
Gleichmäßig rollen die Wellen an den Strand. Ganz in der Nähe ein Riff – deutlich erkennbar an der dunkelblauen Farbe. ER und SIE erschnorcheln das Revier und berichten begeistert von Skorpionsfischen und Korallen.
Nichts für mich. Ich schwimme zwar sehr gerne im Meer, aber Schnorcheln kann ich nicht. Schon damals in Griechenland bekam ich Panik und prustete wild herum, sobald mir Wasser in den Schnorchel spritzte. Außerdem will ich lieber nicht wissen, was unter mir ist – Angst vor Quallen und Fischen, die in die Füße beißen.
Erstaunlich schnell lasse ich mich hier aber auf einen Versuch ein. Mit großer Geduld und Ruhe zeigt SIE mir, wie es geht. Langsam, anfangs nur im sandigen Teil vor dem Riff, taste ich mich heran, höre meine gleichmäßige Atmung – und schwimme einfach los.
Faszinierend, diese neue Welt mit Schluchten, Bergen, Höhlen – und alles in Bewegung. Zwischen den Algen, die sanft hin- und herschweben, entdecke ich auch Fische in allen Farben und Formen, Korallen und Seeigel. Und immer wieder auch mich.
Unglaublich, ich fühle mich so leicht und kann mich treiben lassen, werde von den Wellen getragen und mein Po schwappt lustig auf und ab an der Wasseroberfläche. Bald vergesse ich, immer auf die Atmung zu hören und bestaune die Unterwasserwelt. Ab jetzt schnorchele ich nur noch.
Mit IHM entdecke ich meinen ersten Skorpionsfisch, einen kleinen schwarzen mit blauen Glitzerpunkten und Schwärme von gelben und blauen. Ich bin fasziniert von den Sonnenstrahlen unter Wasser, die das Licht und die Farben verändern und suche nach Fischen, die plötzlich auftauchen und wieder weiterziehen.
Das Lernen voneinander endet zum Glück nie. Schön, eine Tochter zu haben, die mir so etwas Großartiges zeigen konnte.
Habe ich nicht erst vor Kurzem mit ihr Schwimmen geübt?
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